feel-ok.ch klärt dich sachlich zu den Themen Nikotin (u.a. Vapes, Zigaretten, Snus, Shishas…), Cannabis, Alkohol und Misch-Konsum (Alkohol mit Medikamenten) auf, damit Du über die Folgen für deine Gesundheit korrekt informiert bist. So kannst du bewusst entscheiden, welche Risiken du bereit bist, einzugehen, aber auch wann es wichtig ist, dass du auf den Konsum verzichtest.
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Diese Artikel interessieren unsere Leser*innen: «Nikotin», «Zigaretten», «Vapes», «Wasserpfeife, Shisha», «Snus», «Cannabis mit THC», «Alkohol» und «Misch-Konsum».
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Willst du mit dem Rauchen aufhören? Hast du eine Frage zum Cannabis- oder Alkoholkonsum? Hast du Sorgen oder Bedenken? Diese Anlaufstellen und Fachpersonen helfen dir dabei und beantworten deine Fragen.
Safe Zone
safezone.ch berät dich professionell, anonym und kostenlos bei Fragen zu Tabak, Cannabis, Alkohol, Misch-Konsum und anderen Suchtproblemen.
Sucht Schweiz
Machst du dir Gedanken über deinen eigenen Konsum von Cannabis und Alkohol? Machst du dir Sorgen, weil eine nahestehende Person ein Problem mit einem Suchtmittel hat? Sucht Schweiz bietet ein offenes Ohr, Verständnis und Rat.
Blaues Kreuz | Beratungsstelle für Alkoholprobleme
Das Blaue Kreuz bietet Beratungsangebote für Betroffene, Angehörige und Familien u.a. zum Alkoholkonsum. Die Beratungen sind kostenlos und werden von qualifizierten Fachpersonen angeboten. Das Angebot umfasst Information und Abklärung, Kurzberatung, Einzel-, Paar- und Familienberatung sowie Gruppen für Betroffene, Angehörige und Kinder.
Rauchstopp-Linie | 0848 000 181
Die Rauchstopplinie ist ein telefonischer Beratungsservice, der unkompliziert bei der Tabakentwöhnung hilft. Die Berater*innen der Rauchstopplinie sind Profis, wenn es darum geht, einen Rauchstopp richtig vorzubereiten und eine geeignete Aufhörmethode zu wählen. Sie haben schon Tausenden von Rauchern*innen geholfen. Wenn du einen Rückruf anforderst, ist diese Dienstleistung kostenlos.
Fachperson in deiner Nähe
In den Einzelberatungen erhältst du eine individuelle Beratung zum Rauchstopp. Die Einzelberatungen werden von Ärztinnen * Ärzten sowie anderen Fachpersonen in Gesundheitszentren und Spitälern an vielen Orten angeboten.
Wenn in diesem Artikel von Nikotin- und Alkoholindustrie die Rede ist, beziehen wir uns auf die Hersteller von Produkten, die Heranwachsende als Zielpublikum haben.
Wie bringt die Industrie junge Menschen dazu, Produkte zu konsumieren (wie z.B. die Puff Bars), die ihrer Gesundheit schaden?
Die Antwort in Kürze:
Die Kunst der Verführung beherrscht, wer versteht, was Menschen bewegt, was sie begehren und wie sie funktionieren. Wer diese Kenntnisse hat, kann das Verhalten von Menschen beeinflussen, wie ein Gamer einen Avatar am Bildschirm steuert.
Die Analogie mit einem Game passt. Die Nikotin- und Alkoholindustrie ist der Gamer und die jungen Menschen sind mögliche Avatare. Das Ziel des Gamers besteht darin, die Avatare so zu lenken, dass sie seine Produkte kaufen und konsumieren.
Das Interesse der Nikotin- und Alkoholindustrie, den Controller an sich zu reissen und junge Menschen zum Konsum ihrer Produkte zu verleiten, ist enorm.
Warum? Weil wenn die Industrie Erfolg hat, wird sie reichlich Geld verdienen. Und sonst ganz viel Geld verlieren. Für die Nikotin- und Alkoholindustrie steht viel auf dem Spiel und dabei spielen die jungen Menschen als Zielgruppe ihrer Geschäftsinteressen eine wichtige Rolle.
Die Nikotin- und Alkoholindustrie will der Gamer sein und dich für den eigenen Profit wie einen Avatar zum Konsum führen.
Wie kannst du dich wehren? Du musst anerkennen, dass diese Industrie stark ist und dass sie weiss, wie sie dich in ihren Bann ziehen kann. Um deine Freiheit zu schützen, ist es hilfreich, dass du die Strategien der Nikotin- und Alkoholindustrie verstehst.
Zu diesem Zweck schauen wir uns zwei Produkte an, die in manchen jungen Kreisen beliebt sind: die nikotinhaltigen Puff Bar Produkte und das alkoholische Getränk Hard Seltzer.
Zuerst folgt eine kurze Beschreibung, um was es sich bei diesen 2 Produkten handelt.
Puff Bar Produkte sind E-Zigaretten. Sie ähneln schlanken Leuchtstiften (oder Stabilo Marker), die gut in der Hosentasche passen.
Sie bestehen aus einer Batterie, einer Heizspirale und einem Behälter mit einer Flüssigkeit. Wenn diese Flüssigkeit erhitzt wird, werden nikotinhaltige Aerosole erzeugt. Mit der Einatmung gelangt Nikotin in den Körper, und zwar viel. Je nach Produkt in einer Menge, die in etwa 10 bis 400 Zigaretten pro E-Zigarette entspricht. Daraus wird ersichtlich, dass die jungen Verbraucher*innen mit dem Konsum von Puff Bar hohe Nikotinmengen ausgesetzt werden und das stellt ein hohes Suchtrisiko dar.
Das Nikotin in der Flüssigkeit des Puff Bars kann aus der Tabakpflanze kommen oder synthetisch produziert werden. Egal ob natürlich oder synthetisch: Nikotin macht viele Menschen süchtig. Manche Marken behaupten, dass ihre Produkte wegen des synthetischen Nikotins besser sind: Das ist Marketing.
Noch mehr Nikotin
In Puff Bars wird das Nikotin in Form von Nikotinsalzen verwendet. Dies führt dazu, dass mehr Nikotin konsumiert werden kann, weil es weniger im Hals kratzt. Zudem enthalten Puff Bars mit der Bezeichnung ‘Cool’ und ‘Ice’ synthetische Kühlmittel, die junge Verbraucher*innen veranlassen mehr davon zu konsumieren. Sowohl Nikotinsalze wie auch die Kühlmittel führen zu einer noch höheren Nikotinaufnahme und steigern dadurch das schon beachtliche Risiko einer Suchtentwicklung.
Belastung für die Umwelt
Anders als frühere E-Zigaretten sind die Puff Bars Einwegprodukte. Sobald der Dampf aufgebraucht ist, werden die Puff Bars weggeworfen. Puff Bars gehören mit ihren Akkus und den Heizspiralen in den Elektroschrott. Stattdessen belastet die unkorrekte Entsorgung die Umwelt: Der Grund ist, dass diese Produkte Lithium, Kobalt und Nickel, Schwermetalle wie Blei und Nikotin und weitere schädliche Chemikalien enthalten. Die Gesundheit von Lebewesen, die mit diesen Stoffen in Kontakt kommen, kann dadurch schwer beeinträchtigt werden.
Die Herstellung von Puff Bars hat auch sonst ungünstige Auswirkungen auf Ökosysteme, da die benötigten Rohstoffe durch nicht nachhaltigen Abbau gewonnen werden.
Das Gesetz
Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist der Verkauf von nikotinhaltigen Produkten, inkl. Puff Bars untersagt.
Hard Seltzer – übersetzt gleich «hartes Sprudelwasser» - ist ein alkoholisches Getränk mit kohlensäurehaltigem Wasser, dem häufig Fruchtgeschmack zugesetzt wird.
Wegen dem Fruchtaroma spüren die jungen Verbraucher*innen den Alkoholgeschmack kaum. Der Alkohol wird meistens durch Gärung von Malz oder Zucker gewonnen. Der Alkoholgehalt entspricht etwa dem von Bier (4 bis 6 Vol.-%).
Die Produktion von Hard Seltzers legt fest, ob das Getränk erst an Jugendliche ab 16 oder ab 18 Jahren abgegeben werden darf. Hinweise dazu findet man aber selten auf den Flaschen: Daher ist für das Verkaufspersonal schwierig zu bestimmen, welche Altersgrenze für den Verkauf des jeweiligen Produktes gilt.
Mehr zum Thema «Hard Seltzers» kannst du in dieser Broschüre von Sucht Schweiz lesen.
Schauen wir uns nun mit welchen Strategien, die Hersteller von Puff Bar Produkten und von Hard Seltzers Jugendliche zum Konsum verleiten, damit du dich anschliessend fragen kannst, was diese Erkenntnisse für dich bedeuten.
Die Hersteller engagieren Designer*innen, die das Produkt mit leuchten bunten Farben, aufgefallenen Graphiken und aussergewöhnlichen Formen gestalten.
So wird aus einem langweiligen Produkt ein cooler Artikel, als wäre er etwas Besonderes, etwas, was unbedingt zu einer Party oder zu einem Freundestreff gehören soll.
Zwischen Sein und Schein ist das kreative Design in diesem Fall Schein. Stell dir vor, ein Hard Seltzer in einem gewöhnlichen Glas zu trinken oder die nikotinhaltige Flüssigkeit eines Puff Bars mit einer klumpigen E-Zigarette der ersten Generation zu dampfen: Schon sind beide Produkte nicht mehr so cool und auch nicht mehr so interessant.
Unterschätze trotzdem nicht die verführerische Kraft des kreativen Designs und frage dich: «Würde ich dieses Produkt konsumieren, auch wenn es hässlich, langweilig oder altmodisch aussehen würde?».
Falls deine Antwort ‘Nein’ lautet und du trotzdem das Produkt konsumierst, weisst du nun, dass dich ein cooles Design zum Konsum verführen kann.
Die Hersteller wissen, wie wichtig Freundschaften in deinem Alter sind.
Deswegen werden sie versuchen, eine Person in deiner Gruppe dazu zu bringen, ein Puff Bar zu dampfen oder ein Hard Seltzer zu trinken. So wie ein Brandherd, der sich rasch als Feuer im trockenen Wald des Freundeskreises ausbreitet, werden dann vielleicht auch die anderen in der Gruppe das gleiche Produkt dampfen oder trinken wollen.
Dabei nutzt die Nikotin- und Alkoholindustrie ein natürliches Bedürfnis junger Menschen aus: Das Bedürfnis als soziale Wesen mit anderen Menschen Erfahrungen zu teilen und sich als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen. Was für die einen spannend und lustig ist, wollen die anderen auch auskosten und so Teil eines gemeinsamen Erlebnisses sein.
Selbstverständlich zwingt dich niemand in deiner Gruppe, ein Produkt zu konsumieren. Unterschätze trotzdem nicht den Einfluss der sozialen Bedürfnisse auf dein Verhalten.
Die Frage dazu lautet: «Würde ich dieses Produkt konsumieren, auch wenn ich in der Gruppe der Einzige wäre?».
Falls deine Antwort ‘Nein’ lautet und du trotzdem das Produkt konsumierst, weisst du nun, dass die Nikotin- und Alkoholindustrie schafft, dich mit Hilfe deiner Freunde*innen zum Konsum zu verführen.
Seit einigen Jahren haben die Hersteller eine neue hervorragende Möglichkeit entdeckt, junge Menschen für ihre Produkte zu begeistern: Die Influencer*innen.
Manche Influencer*innen gehören zu den mächtigsten Verbündeten der Nikotin- und Alkoholindustrie, dies auch wenn sie aus eigener Initiative ohne direkte Finanzierung des Anbieters für sein Produkt werben.
Disclaimer
Natürlich dürfen wir nicht alle Influencer*innen in einen Topf werfen. Es gibt jene, die sich bewusst sind, welche Verantwortung sie tragen, die verzichten für schädliche Produkte, ‘Werbung’ zu machen und in ihrem Fachgebiet äusserst kompetent sind.
Aber es gibt auch die anderen, die sich profilieren und auffallen möchten und sich über die gefährlichen Folgen ihres Handelns für die jungen Zuschauer*innen keine Gedanken machen. Da ist z.B. eine junge Person, die sich dabei filmt, wie sie in einer Minute so viele Züge wie möglich an der Puff Bar einatmet, bis sie halb bewusstlos zu Boden fällt: Als Vorbild kann sie andere Jugendlichen motivieren, das Gleiche zu versuchen. Oder jene, die erzählen, wie ‘nice’ die neuen Produkte sind, nichts über die schädlichen Folgen des Konsums berichten und so zu ihrer Verbreitung beitragen.
Die Influencer*innen haben weltweit Millionen junge Followers. Sie sind sympathisch, lustig, sie wirken selbstsicher, als wüssten sie alles… und wir so wenig. Sie sind so, wie wir auch gerne wären: bekannt, einflussreich und selbstbewusst. Als Vorbilder können sie unglaublich überzeugend sein und tiefgreifend Meinungen und Wünsche beeinflussen.
Selbstverständlich zwingen dich die Influencer*innen und die sozialen Medien nicht zu dampfen oder Alkohol zu trinken. Unterschätze trotzdem nicht ihre Überzeugungskraft.
Die Frage dazu lautet: «Würde ich dieses Produkt konsumieren, auch wenn niemand in den sozialen Medien darüber berichten würde?».
Falls deine Antwort ‘Nein’ lautet und du trotzdem das Produkt konsumierst, weisst du nun, dass dich die sozialen Medien zum Konsum verführen können.
Ein älteres Produkt wirkt mit der Zeit für junge Menschen nicht mehr so spannend, was für die Hersteller zum Verlust von Marktanteilen führen kann.
Mit einem neuen Produkt können stattdessen neue Konsumierende begeistert werden… auch dann, wenn bei genauer Betrachtung das Neue in etwa das Alte ist, das anders aussieht und gut vermarktet wird.
Für die Hersteller geht es dabei ums Überleben: Wer keine neuen Produkte lanciert, verliert Kunden und riskiert aus dem Markt zu verschwinden. Aus diesem Grund entstehen immer wieder neue Artikel, die das Bedürfnis junger Menschen auf Neuheiten befriedigen.
Neuheiten machen junge Menschen neugierig. Der Schritt von der Neugier zum Konsum ist klein.
Die Frage dazu lautet: «Würde ich dieses Produkt konsumieren, auch wenn es seit mehreren Jahren auf dem Markt wäre?».
Falls deine Antwort ‘Nein’ lautet und du trotzdem das Produkt konsumierst, weisst du nun, dass dich der Anreiz der Neuheit zum Konsum verführen kann.
Puff Bars sind nikotinhaltige Produkte. Hard Seltzers sind alkoholische Getränke. Was sie gemeinsam haben, sind die beigefügten zahlreichen Fruchtaromen, die bei Jugendlichen sehr gut ankommen.
Warum ist das so? Vielleicht, weil wenn etwas nach Früchten schmeckt, als gesund (oder weniger schädlich) empfunden wird? Weil mit verschiedenen Fruchtaromen die Chance gross ist, dass mindestens ein davon auf Zustimmung bei den Konsumierenden stosst? Weil neue Geschmackserlebnisse neugierig machen? Weil die Fruchtaromen den Geschmack von Nikotin oder Alkohol verdecken?
Es ist auffällig, dass sowohl Puff Bar wie auch Hard Seltzers viele Fruchtaromen bieten. Fruchtaromen sind eindeutig eine Kernstrategie der Hersteller, um ein junges Zielpublikum zu erreichen.
Die Frage dazu lautet: «Würde ich dieses Produkt konsumieren, auch wenn es nur nach Alkohol oder nach Dämpfen schmecken würde?».
Falls deine Antwort ‘Nein’ lautet und du trotzdem das Produkt konsumierst, weisst du nun, dass dich Fruchtaromen oder andere Geschmacksrichtungen zum Konsum verführen.
Die Nikotin- und Alkoholindustrie verkauft den Verbrauchern*innen, was sie begehren. Wer ein Produkt konsumiert, soll den Eindruck haben, dass Bedürfnisse befriedigt und Erwartungen erfüllt werden. Ob dieser Eindruck mit der Realität übereinstimmt, ist nebensächlich. Schon die Vorstellung, dass das Produkt zu sich selbst und zu den eigenen Überzeugungen passt, reicht oft vollkommen.
Verdeutlichen wir mit einem Beispiel, wie Bedürfnisse und Erwartungen junger Menschen als Verkaufsargumente für ein Produkt angesprochen werden: Für Jugendliche, die gesund, schlank und umweltbewusst sein wollen, kommt sehr entgegen, dass eine Dose Hard Seltzer weniger als 100 Kilokalorien und kein oder kaum Zucker hat.
Natürlich werden diese positiven Eigenschaften von den Anbietern gerne akzentuiert: «Unser Produkt lässt sich fast ohne schlechtes Gewissen geniessen». Auch weil es dazu noch vegan, glutenfrei, zuckerfrei und recyclebar ist.
Diese Aussagen erwecken den Eindruck eines gesunden und umweltfreundlichen Getränks, was das Herz von der linien- und umweltbewussten Kundschaft hochschlagen lässt.
Und nun zum Faktencheck:
Wer Alkohol- und Nikotinprodukte verkauft, kennt die Bedürfnisse und Erwartungen der jungen Menschen und versucht mit geschickter Kommunikation, die Konsumierenden zu überzeugen, dass ihre Produkte perfekt zu ihren Werten, Wünschen und zu ihrer Identität passen.
Die Frage dazu lautet: «Würde ich dieses Produkt konsumieren, auch wenn es nicht zu mir passt?».
Falls deine Antwort ‘Nein’ lautet, aber du das Produkt konsumierst, überlege dir, ob dich die Hersteller mit ihren Versprechen und geschicktem Marketing hineinlegen. Schon die Tatsache, dass du dich diese Fragen stellst, kann dir helfen, deinen Immunitätsschutz gegen mögliche Manipulationen zu verstärken.
Billig und leicht zugänglich muss ein Produkt sein: So erreicht man junge Menschen. Denn viele Jugendliche haben wenig Geld und auch keine Lust, aufwändig nach einem Produkt zu suchen.
Und schau: Puff Bars und Hard Seltzers sind (ziemlich) günstig. Und leicht zu finden: unter anderem an Tankstellen, Kiosken und in Online-Shops. Wer Puff Bars kaufen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein.
Die hohe Zugänglichkeit und die tiefen Kosten tragen dazu bei, dass sich diese Produkte in manchen Segmenten der jungen Bevölkerung gut ausbreiten können.
Die Frage dazu lautet: «Würde ich dieses Produkt konsumieren, auch wenn es teuer oder wenn es schwierig zu finden wäre?».
Falls deine Antwort ‘Nein’ lautet und du trotzdem das Produkt konsumierst, weisst du nun, dass dich leichte Zugänglichkeit und tiefe Preise zum Konsum verleiten können.
Zurück zur Analogie mit einem Game. Die Nikotin- und Alkoholindustrie spielt die Rolle eines Gamers, der die jungen Menschen – wie Avatare am Bildschirm – dahin steuern will, dass sie seine Produkte konsumieren.
Aber wie schafft sie das?
Jedes Jahr werden neue Produkte lanciert, die junge Menschen als Zielpublikum haben.
Dabei wird die Nikotin- und Alkoholindustrie weiterhin bewährte Strategien anwenden, um den Konsum ihrer Produkte in Jugendkreisen zu verbreiten.
Das ist so und wird sich nicht ändern. Was sich ändern kann, bist du selbst, und zwar zu deinem eigenen Vorteil.
Es liegt in deinem Ermessen, nicht von der Industrie wie einen Avatar in einem Game gesteuert zu werden. Das ist jedoch schwerer als was es scheint. Unterschätze nicht die verführerische Kraft, von jenen, die mit ihren Produkten Millionen verdienen. Um dich zu wehren, musst du aufpassen und wissen, wie die Nikotin- und Alkoholindustrie schafft, junge Menschen zum Konsum zu verleiten.
Niemand gibt gerne zu, gesteuert zu werden. Und viele werden von sich behaupten, dass sie immun gegen die Einflussversuche von Marketingspezialisten sind. Wer so denkt, ist besonders gefährdet, Opfer der Verführung zu werden.
Überlege dir mal: «Warum wird dann so viel Geld für Werbung ausgegeben, wenn diese nicht nützen würde?»
Fakt ist, dass alle Menschen manipulierbar sind, weil alle Menschen Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen haben: Jugendliche wie Erwachsene.
Wenn du diese Tatsache anerkennst, wenn du achtsam bleibst, wenn du dich überlegst, was für dich in deinem Leben wirklich zählt und wenn du dich gut informierst, hast du eine bessere Ausgangslage, um nicht die Rolle des fremdgesteuerten Avatars, sondern diese des Gamers zu spielen. Und zwar jeden Tag von neuem.
feel-ok.ch ist ein Angebot der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX, das Informationen für Jugendliche und didaktische Instrumente u.a. für Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter*innen und Fachpersonen der Jugendarbeit zu Gesundheitsthemen enthält.
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