feel-ok.ch klärt dich über das Thema Vorurteile auf, damit du weisst, wie sie Lebensgeschichten beeinflussen, wie sie entstehen und wie man sie abbaut.

Diese Artikel interessieren unsere Leser*innen: «Ich und die anderen», «Ich bin nicht dumm, ich bin behindert», «Flüchtlinge, Hautfarbe, Religion», «In der Schweiz leben immer noch viele HIV-Positive», «Mann? Frau? Ich muss mich nicht für eine Seite entscheiden!».

Menschen wie du und ich erzählen, mit welchen Vorurteilen sie konfrontiert sind und welche Folgen diese Vorurteile für sie haben.

feel-ok.ch erläutert auch, was Vorurteile sind, warum wir sie haben, ob sie stimmen, wie man Vorurteile auf die Probe stellen und abbauen kann.

Themenübersicht

Vorurteile können verletzten, verunsichern und ein Gefühl der Hilflosigkeit hinterlassen. Wenn du dich diskriminiert und ausgeschlossen fühlst oder nie ernst genommen wirst, bieten dir folgende Anlaufstellen Hilfe an:

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Peer-Berater*innen
Manchmal ist es einfacher, sich über die eigene Situation mit Gleichaltrigen auszutauschen. Oft haben sie ähnliche Erfahrungen gemacht oder kennen zumindest das Problem.

Seelsorge.net
Wir helfen dir kostenlos, anonym, per E-Mail. Die psychologische Beratung von Seelsorge.net steht allen in der Schweiz wohnhaften Menschen offen – ungeachtet ihrer religiösen Zugehörigkeit und ohne missionarische Nebenabsichten.

Nützliche Adressen

Vorurteile
Inhalt

Online- und Gamesucht: Eltern teilen Erfahrungen

Onlinesucht und Gamesucht bei Jugendlichen ist ein Problem, das viele Familien betrifft. Eltern von betroffenen Kindern fühlen sich oft allein gelassen und ohnmächtig. Der Austausch mit anderen Eltern kann helfen, diese Ohnmacht zu durchbrechen und gemeinsam Lösungen zu finden.

In diesem Artikel teilen Eltern ihre Erfahrungen und geben wertvolle Tipps im Umgang mit onlinesüchtigen und gamesüchtigen Jugendlichen. Die Namen und persönlichen Details wurden anonymisiert.

Eltern als Fachpersonen

Eltern von onlinesüchtigen Jugendlichen stehen vor grossen Herausforderungen. Die Verzweiflung und das Gefühl der Machtlosigkeit sind oft allgegenwärtig. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann in dieser Situation sehr hilfreich sein. 

Im Laufe der Zeit entwickeln Eltern von onlinesüchtigen Jugendlichen ein tiefes Verständnis für die Problematik. Sie wissen aus eigener Erfahrung, welche Massnahmen helfen und welche nicht.

Jedes Kind ist anders und die Ursachen für Onlinesucht sind vielfältig. Daher benötigen Eltern Geduld und die Bereitschaft, verschiedene Ansätze auszuprobieren.

Angst und Verzweiflung

Eine häufige Gemeinsamkeit unter Eltern onlinesüchtiger Jugendlicher ist die Angst und Verzweiflung. Sie stellen sich immer wieder die gleichen Fragen: Warum zieht sich mein Kind immer mehr in virtuelle Welten zurück? Wird es sein Leben trotz der Sucht meistern können? Hören die ständigen Auseinandersetzungen irgendwann auf?

Silo (16) hat sich immer mehr und mehr mit Computern beschäftigt. Zuerst spielte er auf dem Computer des Vaters, dann baute er mit seinem Freund seinen eigenen Computer zusammen. Jetzt sitzt er von morgens bis abends vor dem Computer. Er schämt sich wegen seiner Akne und geht nur noch abends raus, wenn überhaupt. Alle Hobbys hat er aufgegeben, und auch die Schule interessiert ihn nicht mehr. Ich habe das Gefühl, ich habe meinen Sohn verloren.“ – Jirina S., 56

Ich habe drakonische Massnahmen ergriffen und die Modemzeiten beschränkt. Doch ich hatte grosse Schuldgefühle, weil ich das Gefühl hatte, ich konnte ihm meine Werte nicht mit auf den Weg geben.“ – Susanna R., 48

Louis (16) wohnte die halbe Woche bei seinem Vater und die andere Hälfte bei mir. Wir fanden heraus, dass er statt zum Training zu einem Freund ging, um zu gamen. Mein Vertrauen war zutiefst erschüttert.“ – Marianne V., 45

Angst und Verzweiflung

Gamesucht erkennen

Gamen ist faszinierend und unterhaltsam. Viele Jugendliche spielen täglich. Doch ab wann wird das Spielen zur Sucht?

Folgende Warnsignale können Eltern helfen, eine Onlinesucht zu erkennen:

Die Schulnoten werden immer schlechter. Hobbys gehen verloren. Games sind wichtiger als Freundschaften. Täglich verbringen Jugendliche stundenlang mit Gamen, ohne die abgemachten Spielzeiten einzuhalten, und lügen, um ihr Verhalten zu rechtfertigen. Dies führt zu häufigem Streit und Gewalt, wobei die Spielwelten zunehmend die Realität der Betroffenen bestimmen.

Gamesucht erkennen

Was können Eltern tun?

Bei diesen Anregungen handelt es sich um Empfehlungen von betroffenen Eltern, deren Kinder und Jugendliche von einer Online- oder Gamesucht betroffen sind.

Kontrolle der Spielzeit

Die Kontrolle der Spielzeit ist entscheidend für Familien mit onlinesüchtigen Jugendlichen. Konkrete Regeln und Zeitpläne, die oft in schriftlichen Verträgen festgehalten werden, sind notwendig, um das Gamen zu begrenzen. Eltern sollten die Geräte zu vereinbarten Zeiten einsperren, um die Einhaltung zu gewährleisten.

Obwohl diese Massnahmen nicht immer problemlos funktionieren und oft zu Streit führen, können sie helfen, die Sucht zu kontrollieren. Professionelle Unterstützung kann dabei wertvoll sein.

Kontrolle der Spielzeit

Gesellschaftlichen Druck reduzieren

Eltern wollen eine optimale Ausbildung für ihre Kinder, um sie für die erfolgsorientierte Arbeitswelt vorzubereiten. Der gesellschaftliche Druck, schnell und gradlinig zum Ziel zu gelangen, ist hoch. 

Jungen Menschen bringt es aber auch viel, sich Zeit zu nehmen, verschiedene Berufe auszuprobieren und gegebenenfalls den Beruf zu wechseln. Ein nicht geradliniger Lebenslauf, in dem ein Kind eine Klasse wiederholt oder den Beruf wechselt, kann sogar die Chancen auf eine gute Stelle erhöhen.

Eltern sollten dabei ihren Kindern Zeit, Verständnis und Geduld entgegenbringen und nicht zusätzlichen Druck ausüben. Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen und lebenslanges Lernen ermöglichen es jungen Menschen langfristig, sich erfolgreich in die Berufswelt zu integrieren.

Gesellschaftlichen Druck reduzieren

Das Kind braucht Anerkennung

Eltern, die Perfektion wichtig finden, haben oft hohe Ansprüche an ihre Kinder und möchten, dass sie das Beste aus ihrem Leben machen. Perfektion kann jedoch dazu führen, dass nichts gut genug ist. Perfektionismus in der Schweiz trägt zum wirtschaftlichen Erfolg bei, kann aber auch zu unerreichbaren Messlatten führen.

Jugendliche brauchen Lob und Anerkennung von ihren Eltern, auch wenn sie das in der Pubertät nicht zeigen. Eltern geben oft Verbesserungsvorschläge zusammen mit Lob, was das Gefühl vermitteln kann, nicht gut genug zu sein. Dies kann Jugendliche in die virtuelle Realität flüchten lassen.

Sagen Sie Ihrem Kind, was es gut gemacht hat, und freuen Sie sich gemeinsam über Erfolgserlebnisse – auch wenn sie klein sind. Kritik kann später geäussert werden.

Das Kind braucht Anerkennung

Sinn für Realität und Empathie

Viele onlinesüchtige Jugendliche haben Schwierigkeiten, die Realität richtig einzuschätzen. Manche überschätzen ihre Fähigkeiten und erkennen nicht, dass sie ohne Fleiss ihre Ziele nicht erreichen können, wie Nico, der ständig grosse Pläne schmiedet, aber nie umsetzt. Andere, wie Louis, fokussieren sich nur auf ihre eigenen Bedürfnisse und übersehen die Wünsche anderer. 

Helfen Sie Ihrem Kind, realistische Ziele zu setzen. Dies kann seine Selbstwahrnehmung regulieren und das Verständnis für die Realität verbessern.

Sinn für Realität und Empathie

Beziehung Vater-Sohn

Eine gute Vater-Sohn-Beziehung kann ein wichtiger Schutzfaktor gegen Onlinesucht sein. Gemeinsame Aktivitäten stärken die Beziehung und bieten einen Ausgleich zum Gamen.

Beziehung Vater-Sohn

Was hilft nicht weiter?

Camps in der Natur oder ähnliches sind keine dauerhafte Lösung. Die Ursachen der Onlinesucht sind vielfältig und müssen im normalen Alltag angegangen werden.

Was hilft nicht weiter?

Was hilft Eltern selbst?

Eltern sollten sich Pausen gönnen und ihre positiven Gefühle zu ihrem Kind wiederentdecken. Eine Auszeit von den täglichen Auseinandersetzungen kann beiden Seiten gut tun.

„Ich habe einfach mit den Diskussionen aufgehört und meinen Sohn machen lassen. Das hat uns beiden sehr gut getan.“ – Susanna

Graben Sie Ihre positiven Gefühle zu Ihrem Sohn / Ihrer Tochter wieder aus: Versuchen Sie, die positiven Seiten Ihres Kindes wieder bewusst wahrzunehmen und zu schätzen. Das hilft, die Beziehung zu verbessern und die Sucht in den Hintergrund zu drängen.

Was hilft Eltern selbst?

Hilfe suchen

Eltern können keine Diagnose stellen, aber sie können Symptome beobachten. Wenn mehrere Warnsignale über Monate bestehen bleiben, kann eine Fachperson weiterhelfen. Diese unterstützt nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die gesamte Familie.

Es ist wichtig, rechtzeitig professionelle Hilfe zu suchen. Eine Familienberatung oder -therapie kann sehr wirksam sein. Eltern sollten eine Fachperson finden, die zu ihnen und ihrem Kind passt.

Viele Jugendliche verweigern den Besuch bei einer Beratungsstelle. Eltern sollten dennoch eine Beratung in Anspruch nehmen, auch wenn sie zunächst alleine hingehen. Fachpersonen können helfen, Jugendliche zur Teilnahme an der Beratung zu motivieren.

Hilfe suchen: Tipps und Herausforderungen

Patronat
Autor/-in
Betroffene Mütter und Väter (anonym)
Daniela Heimgartner
Revisor/-in
Franz Eidenbenz
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